2025
Internationales Rechtinformatik Symposion

Authors: Lisa Brunzel and Clemens-Alexander Brust and Antje Dietrich and Maximilian Enderling and Tim Fritzsche and Marianne Mauch and Sirko Schindler and Jörg Schröder and Christoph Unger

Abstract: Ende-zu-Ende digitalisierte Bürgerservices nach dem Onlinezugangsgesetz (OZG) erfordern einen systematischen, strukturierten Ansatz zur Sicherstellung hoher Qualität, Effizienz und Rechtskonformität. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe Offenes Design digitaler Verwaltungsarchitekturen (AG openDVA) bzgl. des in 2024 vorgestellten und seitdem weiter verfolgten Weges vom Gesetzestext zur digitalisierten Leistung resultieren in einer “Produktionsstraße“ zur effektiven Entwicklung und Bereitstellung smarter Bürgerservices. Ausgangspunkt sind User Stories, die in der öffentlichen Verwaltung erhoben wurden. Mit Hilfe der FIM-Methodik werden auf der Handlungsgrundlage basierende strukturierte und standardisierte Stamminformationen zur Verwaltungsleistung selbst, Prozessen und Datenfeldern erhoben. Entscheidungen werden mit Rulemapping an den jeweiligen Prozessschritten des Stammprozesses modelliert. Die Rechtskonformität wird dabei durch die gesetzgebende Instanz bereits im Anschluss an die Modellierung geprüft und bildet so die Grundlage für die Umsetzung. Wissensgraphen beschreiben und verknüpfen dieses Wissen und stellen es maschineninterpretierbar zur Verfügung. Diverse Plattformen können dieses Wissen durchsuchen, visualisieren, Anwendungen zur Verfügung stellen und zukünftig auch erweitern. Nach der Transformation von Wissen zu Prozess- und Datenfeldinformationen entsteht ein erstes initiales Verfahren, das mit weiteren Informationen angereichert wird. FIM-Standards und Basisdienste wie FIT-Connect gewährleisten dabei die Interoperabilität mit anderen (Behörden- )Systemen, während weiterführende Informationen Datenschutz und Sicherheit während der Anreicherung von Prozessinformationen verbessern können. Erst nach umfassenden Funktional- und Akzeptanz-Tests sowie erfolgreicher Validierung können digitalisierte Bürgerservices bereitgestellt und iterativ basierend auf Monitoring und Nutzerfeedback verbessert werden. Diese “Produktionsstraße” für die Erstellung OZG-konformer Services bietet einen durchdachten, iterativen Prozess, der von der Analyse bis zur kontinuierlichen Optimierung reicht. Eine klare Struktur und Fokussierung auf Standards, Nutzbarkeit und Rechtskonformität stellt sicher, dass Dienstleistungen den Anforderungen aller Stakeholder gerecht werden.

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